Bei 29 Grad Wassertemperatur und bis zu 40 Meter Sichtweite kann man das Tauchen schon richtig genießen. Wenn man dann noch die richtigen Tauchplätze anfährt, macht es gleich noch mehr Spaß. Es waren auf jeden Fall wieder ein paar tolle Tage auf der Wrack-Safari und ich bin mit meiner Ausbeute an Bildern doch sehr zufrieden.
Es war das erste Mal, dass ich die Sony RX100 III mehr oder weniger im Dauereinsatz hatte und nicht nur für vereinzelte Tauchgänge. Das System mit den Wechselobjektiven (Nassobjektiv, Wet Lenses) ist einfach Klasse. Damit lassen sich vor das Gehäuse Vorsätze schrauben, die dann entweder als Weitwinkel, Fischauge oder Makro dienen. Im Prinzip habe ich alles dabei und zusätzlich einen Rotfilter – damit lässt sich dann ganz gut filmen. Ich komme später darauf zurück.
Die Wrack-Safari an sich habe ich schon mehrmals mitgemacht und tue das immer gerne wieder. Die Tour habe ich hier schon mal ausführlich beschrieben. Mit von der Partie waren auf jeden Fall wieder Ghiannis D, Chrisoula K, Ulysses, Rosalie Moller und die Thistlegorm. Ebenfalls gab es einen Abstecher zu Ras Mohammed und ein paar Tauchgänge in Tiran.
An dieser Stelle vielen Dank an Sea Dancer Dive Center in Dahab, die den Trip organisiert haben.
Impressionen von ein paar tollen Tauchgängen – darunter auch die Thistlegorm
Die Chrisoula K ist ein tolles Wrack. Das Eintauchen in den Maschinenraum kann mulmige Gefühle auslösen, da es dort ziemlich dunkel ist. Allerdings sieht man immer den Ausgang und somit ist das schon OK.


Hier sieht man mich, beim Abtauchen in den Maschinenraum. Wo meine Hand ist, gehen Stufen runter und dann sieht man dort bei eingeschalteter Lampe sofort den Motor und so weiter.



Die Ghiannis D liegt nicht weit weg von der Chrisoula K und ist auch ein sehr schönes Wrack. Man hat viel Platz darin und man sieht ebenfalls immer den Ausgang. Die Stimmung in den Gängen kann unglaublich schön sein, wenn das natürliche Licht einfällt.









Das Wrack der Thistlegorm
Die Thistlegorm ist einer meine Lieblingstauchplätze. Das Stück Geschichte, das da unten liegt ist einfach faszinierend. Leider zollt das Wrack aus dem zweiten Weltkrieg der Zeit Zoll und es gibt immer noch irgendwelche Idioten, die einfach Sachen aus dem Wrack mitnehmen. Trotzdem ist die Thistlegorm immer einen Trip wert – ein großartiges Wrack.
Besonders Nachttauchgänge sind dort spannend. Die Meeresschildkröte kommt immer noch zum Schlafen hin, habe aber kein Bild gemacht, da ich sie nicht aufwecken wollte. Außerdem hätte man den Kopf eh nicht gesehen. Sie kuschelt sich da immer zwischen das Altmetall – ein bizarrer Anblick irgendwie. Dann besiedeln Blaupunktrochen das Wrack und so weiter.










Weitere Tauchplätze und Fotos






Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt, kann ich eigentlich keinen Qualitätsunterschied zu meiner Canon EOS 7D feststellen. Unter Wasser kann ich sowieso nicht Dauerfeuer schießen, da ich warten muss, bis die Blitze aufgeladen sind. Die Flexibilität mit den Nassobjektiven überwiegt einfach.
An Land sieht die Sache schon anders aus. Die Sony RX100 III ist mit 24–70 mm (äquivalent zu 35 mm) ausgestattet. Über Wasser kann ich aber auch bei der DSLR Objektive wechseln. Natürlich muss man mehr mitschleppen, aber das nimmt man in Kauf, wenn man auf Foto-Tour ist.
Ein paar Bilder über Wasser
Die Canon EOS 7D mit 1,6 Crop Sensor und einem 200 mm Teleobjektiv bescheren mir 320 mm. Da kann der Winzling von Sony nicht mithalten, da er über Wasser zu unflexibel ist. Dafür passt die Sony wiederum in die Jackentasche und man hat sie eigentlich immer dabei, das ist wiederum ein Vorteil. Mit der Sony hätte ich die nachfolgenden Bilder allerdings nicht hinbekommen.






Einige Worte zur Sony RX100 III unter Wasser
Mit der Laufzeit des Akkus bin ich recht zufrieden. Er reicht mir einen Tag lang, also drei bis vier Tauchgänge. Nun kommt es natürlich darauf an, wie viel man fotografiert und filmt. Am Anfang tendiert man, einfach mehr Fotos zu machen. Dabei ist es egal, ob das Equipment neu ist oder man anfängt zu Fotografieren.
Später drückt man dann nur noch ab, wenn man denkt, das es sich lohnt. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Laufzeit des Akkus aus.
Ansonsten schätze ich die Speicher-Funktion sehr. Man kann bis zu drei Voreinstellungen speichern, die sich dann recht schnell abrufen lassen. Wechselt man Objektive unter Wasser, zum Beispiel von Weitwinkel auf Makro, kann man hier ebenfalls schnell reagieren.
Ebenso ist es angenehm, dass sich die Knöpfe manuell belegen lassen. Ich habe mir zum Beispiel auf den Knopf rechts unten, C, die ISO-Einstellungen gelegt. Hat man sich schnell bewegenden Objekte und will diese festhalten, dann muss die Verschlusszeit so kurz wie möglich sein. Das erreicht man über eine kleine Blende, aber auch hier ist manchmal das Ende der Fahnenstange erreicht oder man will eben nicht auf eine gewisse Tiefenschärfe verzichten. An dieser Stelle bleibt nur, die ISO-Einstellungen zu erhöhen. Das ist immer eine Gratwanderung, da man damit das Rauschen erhöht.
Qualität der Videos
Ich habe ein paar Clips mit der Sony RX100 III gefilmt und bin schon recht zufrieden damit. Ist es flach genug, reicht ein Rotfilter. Damit sind die meisten Clips gedreht. Den Rotfeuerfisch musste ich aber mit einem Videolicht anleuchten, da diese Sequenzen in der Dämmerung entstanden sind. Da ist nicht mehr viel Licht und da nutzt ein Rotfilter nichts.
Ein Schlusswort
Diesmal haben wir keine Delfine unter Wasser gesehen und auch die Hammerhaie nicht gefunden. Viele Taucher gehen meiner Meinung nach mit der falschen Einstellung ins Wasser. Sie Tauchen irgendwo und sind dann enttäuscht, wenn sie bestimmte Sachen nicht gesehen haben. Ich habe mir das abgewöhnt. Selbst ein gesundes Riff ist ein toller Tauchgang und wenn man etwas besonderes sieht, dann ist das ein Bonus. Seitdem ich mit dieser Einstellung tauche, macht es noch mehr Spaß. Außerdem findet man immer etwas, wenn man die Augen aufmacht. Das Riff hält so viele Geheimnisse vor …
Dann gibt es da noch die Erbsenzähler, die in einem Bild mit 20 MPixel das Haar in der Suppe suchen. Bei einem Foto wäre das Äquivalent das Suchen der verrauschten Pixel. Das gilt vor allen Dingen dann, wenn man mit höheren ISO-Werten schießt. In der Realität sehen sich wohl die wenigsten die Bilder auf 100 Prozent an. Oft verwendet man die Fotos nur fürs Web und verkleinert man entsprechend die Bilder, sieht man solche Schönheitsmakel nicht mehr. Ich versuche zwar immer, die Fotos so perfekt wie möglich zu machen, aber das klappt nicht immer – schon gar nicht bei Strömung unter Wasser. Dennoch habe ich viele technisch nicht perfekte Bilder aufgehoben, da mir einfach das Foto an sich gefällt – die Miesmacher können mich in diesem Fall.
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