Nun ist sie auch schon wieder vorbei, die einwöchige Boot-Safari im Roten Meer, Ägypten. Auch wenn wir ein klein wenig Pech mit dem Wetter hatten, hat es echt Spaß gemacht.
Zu meiner Freude durfte ich feststellen, dass einer der Guides Linux auf seinem Netbook betreibt. Er hat ein Ubuntu 12.04 LTS darauf laufen und ist mehr als glücklich damit. Nach ein bisschen Smalltalk erzählte er, dass XP mal komplett die Grätsche darauf machte und er Ubuntu probiert hat. Das gefiel ihm und er hat es behalten. Darauf erzählte ich ihm gleich, dass just eine neue LTS-Version (Ubuntu 14.04 LTS „Trusty Tahr“) das Licht der Welt erblickte.
Ok, es hat nicht geregnet. Allerdings war es meist recht diesig, auch tagsüber. Weniger Sonnenlicht bedeutet, dass die Korallen-Riffe weniger ausgeleuchtet und dementsprechend weniger farbenprächtig sind. Weiterhin gab es teilweise ordentlichen Seegang, was das Tauchen nicht unmöglich, aber auch nicht einfacher macht – vor allen Dingen, wenn man mit dem Schlauchboot ein paar Minuten unterwegs ist.
Die ersten beiden Tauchgänge waren so genannte Check-Dives. Die Guides wollten prüfen, wie gut die Leute unter Wasser sind. Das bedeutet einfache und relativ seichte Tauchgänge in geschützten Bereichen (wenig bis gar keine Strömung). Aber die Riffe waren nicht schlecht und es gab viel Fisch und bunte Korallen zu sehen.
In der Nacht ging es dann für drei Tage zu den Brother Islands (Al Ikhwan) mitten im Roten Meer. Sie befinden sich gar nicht weit von Quseer weg, wo ich einen unglaublichen Tauchgang mit Haien (Walhai plus Weißspitzenhochseehaien) hatte. Diese beiden Inselchen sind bekannt, dass man auch den einen oder anderen großen Brocken sehen kann. Bei den Brothers hat der Wind ordentlich gepfiffen, was sich dementsprechend in hohen Wellen niederschlug. Wir konnten keinen der drei Tage die Außenseiten tauchen. Bei Big Brother und Little Brother mussten wir somit auf der geschützteren Innenseite bleiben.





Etwas um die Ecke konnten wir allerdings spitzen und dort hat auch die Strömung schon angefangen. Allerdings hatten wir an der Ecke Besuch von drei Hammerhaien mit ordentlicher Größe. Die blieben zwar circa fünf Minuten da, kamen aber nicht wirklich nah genug für ein richtig gutes Foto.



Neben den Hammerhaien ließen sich noch einige Graue Riffhaie gesichtet. Die sind aber noch scheuer als die Hammerhaie und dementsprechend wirkt sich das auf die Bilder aus.

An freundlichen Napoleons hat es nicht gemangelt – wie es diese Bilder beweisen.



Zum Glück konnten wir beim letzten Tauchgang bei den Brothers das Wrack Numidia (1901 gesunken) betauchen. Klar war das nicht, weil auch dieses Wrack an einer Ecke liegt, wo es ordentlich Wellen hatte. Unter Wasser ist es OK, aber dort hinkommen ist das Problem.




Wer Brother Islands genießen möchte, sollte meiner Meinung nach schon etwas Erfahrung mit sich bringen. Wirklich seichte Stellen gibt es nicht und wer Haie sehen will, muss an der Wand bleiben. Bei dem Wellengang, den wir hatten, ist ein negativer Einstieg eigentlich Pflicht. Das bedeutet, dass man sich rückwärts vom Schlauchboot rollen lässt – was einen zirka einen Meter unter die Wasseroberfläche bringt – und man sofort den Abstieg beginnt. Also nicht mehr zurück an die Oberfläche und ein Schwätzchen halten und so Scherze. Rein und runter.
Tag Fünf führte uns dann zu Salem Express. Das ist eine 1991 gesunkene Fähre, die voll mit Pilgern war. Viele Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen und Teile des Wracks sind zugeschweißt, weil einige Menschen nie geborgen werden konnten. Die Salem Express ist offiziell als Friedhof deklariert. Mit diesem Hintergrundwissen taucht man dort auch dementsprechend respektvoll.




Ich habe mich dann tatsächlich zu einem Nacht-Tauchgang überreden lassen – allerdings kein Glück gehabt. Nichts besonderes gesehen. Naja, die Garnelen vielleicht, die allerdings nicht besonders mit Farben gesegnet sind. Außerdem gab es den wahrscheinlich hässlichsten Clownfisch der Welt zu begutachten.


Am nächsten und letzten Morgen durfte das Makro-Objektiv für einen weiteren Tauchgang im Gehäuse verweilen. Ein paar bunte Fischchen und Korallen sind dabei schon rausgesprungen.


Der letzte Tauchgang war an einem eigentlich recht bunten Riff – wenn die Sonne herausgespitzt hätte. Somit musste man wegen der Bilder etwas improvisieren, sonst würde alle grau aussehen. Zum Glück sind einige Fische wirklich bunt und die lassen sich dann im Foto besonders herausstellen. Hat auch was, wie ich finde.

Tja, so schnell vergeht eine Woche. Rückblickend muss ich sagen, dass es eine tolle Woche war. Den Trip, vor allen Dingen Brother Islands muss ich auf jeden Fall noch mal machen und dann gibt es hoffentlich etwas besseres Wetter. Das Rote Meer ist und bleibt etwas Besonderes, wenn es ums Tauchen geht. Bunte Fische, selbst im April schon 24 Grad Wassertemperatur und großartige Sichtweiten – selbst wenn es draußen diesig ist. Wir hatten keinen Tag unter 20 Meter Sichtweite unter Wasser – das macht einfach Spaß.
Hier noch einige weitere Impressionen:








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