Die Wüste im Süd-Sinai ist immer einen Trip wert, gerade zu dieser Jahreszeit. Die Temperaturen tagsüber sind noch erträglich und nachts wird es nicht mehr ganz so bitterkalt. Während des Kamelrennens im Januar hatte ich noch etliche Schichten am Körper und einen dicken Schlafsack zum Schlafen. Diesmal reichten bereits drei Schichten und eine Decke. Die hielten mich im Nachtlager bei den Nawamis ausreichend warm.
Den genauen Trip kann ich leider nicht auf einer Karte zeigen. Wir waren fünf Leute und drei davon hatten sich fest vorgenommen, einen GPS-Tracker einzuschalten. Drei Leute, inklusive ich, hatten aber auch vergessen, den GPS-Tracker einzuschalten. Somit kann ich das Gebiet grob eingrenzen und einige Punkte kann ich auch so auf der Karte finden. In den beiden Tagen hatten wir uns zumeist hier herumgetrieben. Umschreiben lässt es sich mit: Zwischen dem Katharinenkloster (südlich der Straße dort hin), nördlich von Dahab und südlich von Nuweiba.

Der erste Canyon
Mit einem wüstentauglichen Auto geht es dann irgendwann ab von der Straße und zum Salama Canyon, der oftmals auch als Small Coloured Canyon bezeichnet wird. Da hätte ich gerne das GPS gehabt, denn ich weiß nicht ganz genau, wo das ist. Auf jeden Fall sieht es dort so aus:


Nach einem kurzen Trip mit dem Auto sind wir an einem Platz angekommen, von dem ich weder Name noch Ort weiß. Ich muss da noch mal nachfragen. Auf jeden Fall sind die Formationen der Steine unglaublich und nach 30 Minuten laufen und einer kleinen Kletterpartie gibt es dann als Belohnung diesen Ausblick.

Dabei ist der Weg dorthin auch schon nicht schlecht.

Es gibt in der Wüste mehr Büsche und Pflanzen als man glauben mag – insbesondere nach dem Winter. Wer seine Augen öffnet, der wird belohnt. Zum Beispiel mit einer so farbenfrohen Grille. Blau mit gelben Punkten …

Wadi Baum wächst aus Stein
Den nächsten Ort kann ich leider auch nicht genau einschätzen. ALso ich glaube es zu wissen, will aber keinen Unsinn erzählen. Von daher ist das für mich im Moment der Ort, wo ein Baum aus einem Felsen wächst. Das sieht dann so aus.

Die komplette Gegend in diesem Wadi ist sehr schön. Überall wachsen Akazien, die in einigem Abstand voneinander stehen.


Von diesem Wadi habe ich auch ein 360er gemacht, das allerdings noch nicht fertig ist.
Nawamis – alte Grabstätte – glaubt man
Von diesem Nawamis ist relativ wenig bekannt. Man findet die Gebäude im Sinai und hat dort auch Knochen und Sachen gefunden, die möglicherweise Grabbeigaben waren. Datiert werden die Gebäude auf 4000–3150 v. Chr. Es wird aber auch behauptet, dass die dort gefundenen Knochen älter sind als die Gebäude selbst.
Sehr leicht zugänglich sind 24 dieser runden Gebäude, die sich nicht weit von der Straße zum Katharinenkloster befinden. Zwölf davon haben ein Dach und zwölf nicht. Da gibt es nun auch wieder Geschichten, dass dies mit den Monaten zu tun haben könnte und wer Geburtstag hat, schläft dort in einem Nawami ohne Dach. Wer Probleme hat, geht an dieser Ort und schläft in einem mit einem Dach. Andere behaupten wiederum, dass die Dächer der zwölf ohne einfach eingestürzt sind. Es weiß also keiner wirklich genau, was es mit den Nawamis auf sich hat.
Fakt ist auf jeden Fall, dass sämtliche Eingänge nach Westen ausgerichtet sind.
Auf jeden Fall waren wir kurz vor Sonnenuntergang dort und haben die Nacht bei den Nawamis verbracht. Auch hier hab ich ein 360er gemacht, wobei ich allerdings zweifel habe, dass das gut geworden ist. Die Nawamis sehen so aus.

Nun haben wir gewartet, bis es dunkel war und glücklicherweise war in dieser Nacht Neumond oder ein Tag davor, was wenig Lichtverschmutzung bedeutet. Stellt man Kerzen in die Nawamis, dann lassen sich damit solche Bilder erzeugen. Das erste Bild in großer Ansicht zeigt im linken Drittel auch schoön den großen Wagen. Das rote Glühen über den Bergen ist vermutlich Nuweiba.


Am nächsten Morgen war eigentlich alles für einen spektakulären Sonnenaufgang da. Der war auch nicht schlecht, aber irgendwie standen die Wolken wohl falsch. Ich hab auf jeden Fall schon bessere gesehen.


Hier noch ein Bild, damit man sich ungefähr vorstellen kann, wie groß diese Nawamis sind. In der Nähe befindet sich eine Beduinen-Siedlung, aus der die beiden Kinder stammen.

Jebel Makharum
Jebel Makharum ist ein Berg, mit einem Loch. Betrachtest Du die Felsformation aus dem richtigen Winkel, dann sieht sie wie der Kopf eines Dinosauriers aus oder sogar wie ein schlafender Dinosaurier.

In das Auge lässt sich klettern und dann kannst Du auf der andren Seite durchsehen. Auch hier habe ich ein 360er gemacht, was ebenfalls erst bearbeitet und gesichtet werden muss.
Haduda Sand-Düne
Nicht weit weg von Jebel Makharum befindet sich die Haduda Sand-Düne. Das Ding ist riesengroß. Nachfolgend zwei Bilder, die das Ausmaß dieser Düne andeuten. In beiden Bildern spaziert ein Mensch.


Die Sand-Düne besitzt eine Kante, die einer mit dem Lineal gezogen haben könnte. Das lässt sich sehr schwer beschreiben, aber da ist dieser riesige Sandberg und oben gibt es dann eine total gerade Kante, die nicht einmal einen Zentimeter breit ist.

Am Fuß der Düne folgst Du einem Pfad, der in ein Wadi führt. Dieser bahnt sich seinen Weg dann Richtung Küste. Nach circa 90 Minuten zu Fuß sind wir wieder auf unseren fahrbaren Untersatz getroffen, der um die Düne herum fahren musste. Das war dann leider schon das Ende des Ausflugs.

P.S: Viele der hier gezeigten Bilder sind mit der Sony RX100 III gemacht und gestitcht, also zusammengenäht. Ich finde diese Methode besser als die Verwendung des Panorama-Modus, den viele Kameras oder Smartphones anbieten.
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