Nach der Kühle Schottlands und einer tollen Zeit in den Highlands haben wir zurück in Dahab am Roten Meer heute einen Tauchgang reingeschoben. Winter is coming und wenn das Wasser kälter ist, macht das Tauchen weniger Spaß.
Wie so häufig fand der Tauchgang in Bannerfish Bay statt. Wir können von Poseidon Divers aus einfach ins Wasser laufen. Auch wenn es dort weniger Korallen und mehr Seegras gibt, wird das Tauchen dennoch nicht langweilig. Eine Schildkröte gab es diesmal nicht, dafür aber jede Menge kleinere Sachen – man muss sich nur Zeit nehmen und die Augen aufmachen.
Durch das flexible System mit den Nass-Objektiven an meiner Sony RX100 III muss ich mich auch nicht vorher für Weitwinkel oder Makro entscheiden. Keine Schildkröte oder etwas anderes großes bedeutet einfach, unter Wasser auf die Nahlinsen zu wechseln.
Red Sea Walkman / Teufelsfisch
Gleich zu Beginn in nur zirka fünf Metern Tiefe sind wir auf einen Teufelsfisch oder Red Sea Walkman gestoßen. Es sieht tatsächlich so aus, als hätte der kleine Füßchen, mit denen er sich auch vorwärts bewegt. Ein Red Sea Walkman gehört zu den Steinfischen, ist also giftig aber nicht aggressiv. Mit seinen bunten Unterseiten an den Flossen sagt er ganz klar: Bleib mir bloß vom Leib!
Man sieht die Red Sea Walkman gar nicht mal so häufig und somit war der Teufelsfisch eine tolle Begrüßung.


Seepferdchen
Nur ein paar Meter tiefer haben wir im Seegras ein Seepferdchen entdeckt. Die sind wesentlich schwieriger zu finden als man das auf dem Bild erkennen kann. Die liegen einfach im Seegras und farblich stechen sie nicht so hervor wie das auf dem Foto zu sehen ist – dafür sind die Blitze verantwortlich. Sobald es kühler wird, gibt es auch weniger Seepferdchen zu sehen. Wo die hinwandern, weiß ich nicht – Fakt ist aber, dass im Sommer mehr da sind.

Schlangenaal / Snake Eel
Die Schlangenaale sieht man auch nicht so häufig und schon gar nicht so kleine wie diesen. Man sieht die Relation sehr gut, weil man das Seegras als Vergleich im Bild hat. Das war wirklich noch ein Winzling.

Marmorgarnele / Marble Shrimp
Möglicherweise gibt es Marmorgarnelen häufiger als man glaubt, man sieht sie nur nicht. Die kleinen Gesellen verstecken sich gerne und dieser hier hat sein Quartier neben einem Seeigel aufgeschlagen. Möglicherweise bietet der stachelige Meeresbewohner Schutz.
Leider konnte ich kein Foto von der Seite machen, da an dieser Stelle einfach nicht genug Platz war. Die haarigen Vorderfüßchen der Marmorgarnele sind witzig.

Direkt links neben der Marmorgarnele, fast unsichtbar, teilte sich eine Putzergarnele die Höhle mit dem Seeigel und der Marmorgarnele. Eine bizarre WG, aber praktisch für Fotografen.

Selbst wenn man denkt, der Tauchgang ist schon vorbei, sollte man immer weiter die Augen offen halten. Auf dem Rückweg hat uns dann eine bunte Nacktschnecke verabschiedet.

Man sieht also, dass es nicht immer große Sachen sein müssen, die einen Tauchgang zu einem Erlebnis werden lassen. Geduld und Aufmerksamkeit enthüllen die kleinen Riffbewohner. Es macht tatsächlich sehr viel Spaß, mit der Nase im Riff nach kleinen Kreaturen zu stöbern.
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